Fairer Handel Interviews auf Deutsch

Interview mit Felipe von „La Finca“ Kaffee

Felipe, der selbst aus Kolumbien kommt, importiert gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Marlene Kaffee direkt aus seinem Heimatland. „Von der Finca direkt zu dir nach Hause“ – das ist ihr Konzept.

 

1. Wie bist du auf das Thema Kaffee gekommen?

Ich bin in der Kaffeeregion Quindio im Zentrum Kolumbiens aufgewachsen, wo meine Familie Kaffeeplantagen besaß und ich während der Erntezeit immer mit meinem Vater zum Kaffee pflücken ging. Mein ganzes Leben lang hatte ich eine Verbindung zum Kaffee.

2. Was hast du vor deinem „Kaffee-Leben“ gemacht?

Hier in Berlin habe ich früher in einem Reisebüro gearbeitet, dort hatte ich ein sehr ruhiges Arbeitsleben. Dort habe ich meine Geschäftspartnerin Marlene kennengelernt und wir haben gemeinsam unser Kaffee-Projekt “La Finca” ins Leben gerufen. Wir sind Unternehmer geworden und arbeiten jetzt jeden Tag und in jeder freien Minute an diesem Projekt, und wir tun es sehr gerne!

3. Was ist für dich das Wichtigste am Kaffee?

 Für mich gehört zu einem guten Kaffee neben Qualität, Geschmack und Aroma auch das Wissen, woher er kommt. Den Landwirt zu kennen und wissen, wie der Kaffee produziert wurde. Wir arbeiten direkt mit den Farmen zusammen, aber mit kleinen Familienbetrieben. Gemeinsam arbeiten wir daran, den Kaffeeprozess zu verbessern, und wir zahlen ihnen mehr als Fair Trade, damit sie ein würdigeres Leben führen können. Alle unsere Kaffees sind Spezialitätenkaffees, die mindestens 86 SCA-Punkte [1]erreichen.

4. Wie trinkst du selbst deinen Kaffee (am liebsten)?

 Ich trinke immer Cappuccino mit einem Karottenkuchen oder einem Croissant.

5. Was hältst du vom Thema „fairer Handel“?

Für mich ist es wichtig, meinen Kaffeebauern persönlich zu kennen. Mir ist wichtig, dass er mit dem Kaffee genug verdient, um davon gut leben zu können. Deshalb ist für mich Relationship-Coffee die beste und fairste Form des Handels. Fair-Trade-Siegel haben sicherlich ihre Berechtigung, aber unser Schwerpunkt liegt auf Transparenz und Beziehungen, und deshalb streben wir das Siegel nicht an.

6. Gibt es noch etwas, das du erzählen möchtest?

 Wir wollen den Kund:innen vermitteln, wie wichtig es ist, kleine Kaffeebauern zu unterstützen. Diese arbeiten sehr hart, um Kaffee zu produzieren, und wir wissen ihre Arbeit nicht zu schätzen, manchmal wissen wir nicht einmal, wer sie gemacht hat. Wir möchten, dass die Kund:innen die Erzeuger:innen und ihre Familien direkt kennen und unterstützen.

Kontakt:

La Finca Kaffee bekommt ihr über diese Webseite:

https://www.kaffeelafinca.de/?lang=de


 

[1] SCA steht für Specialty Coffee Association. Nur Kaffees mit mehr als 80 Punkten dürfen sich Spezialitätenkaffees nennen.

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