Am nächsten Tag geht es mit einer Zwischenlandung in Bogotá weiter nach Santa Marta im Norden an der Karibikküste Kolumbiens. Hier besuchen wir die Kooperative „Red Ecolsierra“ (Red bedeutet wörtlich Netz, Ecolsierra spielt auf den Zusammenschluss von Ökologischen Bauern hier in der Region „Sierra Nevada“ an) – zunächst geht es ins Headquarter, wo wir zunächst zum Mittagessen eingeladen werden, uns dann eine kleine Geschichte der Bildung der Kooperative und ein paar Zahlen zum Erfolg anschauen.
Anders als in anderen Kooperativen, die wir besucht haben, fühlt sich der Austausch nach einer „natürlichen“ Augenhöhe an. Unser Ansprechpartner ist es gewohnt, mit Importeuren aus Europa und den USA zu sprechen und zu verhandeln. Er gibt sich selbstbewusst, redegewandt und freundlich. Wir werden mit Kaffee und Wasser bewirtet und sitzen in einem klimatisierten Konferenzraum.
Dann geht es endlich wieder ins Labor zum Cupping – dieselbe Prozedur wie an den anderen Stellen.
Die Röster sind angetan – das Café Libertad Kollektiv ist ohnehin schon Kunde hier, die anderen werden es nach der Reise sein.
Da Red Ecolsierra schon länger auf direkten Handel setzt, haben sie Erfahrungen mit solchen Kooperationen, sie wissen die Kunden wünschen und kennen sich auch damit aus, wie der Export gut gelingt. Und das ist gar nicht so ohne, denn dazu gehört eine Unmenge Papierkram, den man sich als Laie gar nicht ausmalen möchte.
Doch erstmal wollen wir jetzt erfahren, wo der Kaffee, den wir hier verkostet haben, eigentlich angebaut wird. Doch der Weg dahin ist gar nicht so einfach. Und so übernachten wir nochmal in Santa Marta, genießen das karibische Straßenleben der quirligen Stadt und treffen die Gruppe von Red Ecolsierra, die uns zu den Kaffeebauern begleiten wird erst am nächsten Morgen wieder.